Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch.

Schülerinnen und Schüler der BBS Wirtschaft II Ludwigshafen erinnern bei der Stolpersteinverlegung an NS-Opfer.

Am Dienstag, den 13. Oktober 2015 hat die Klasse VW13A der Verwaltungsfachangestellten des dritten Lehrjahres der BBS Wirtschaft II in Ludwigshafen, bei der Verlegung der „Stolpersteine“ für Friedrich & Ruth und ihren Kindern Eva & Isaac Frank Neubauer in der Grünerstraße 7 in Ludwigshafen teilgenommen.

Als „Stolpersteine“ werden kleine im Boden verlegte Gedenktafeln aus Messing bezeichnet, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert oder vertrieben wurden. Diese werden meist vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer in das Pflaster des jeweiligen Gehwegs eingelassen. Die Idee und das Konzept dazu stammt aus dem Jahre 1992 von dem Kölner Künstler Gunter Demnig.

„Ludwigshafen setzt Stolpersteine“ ist ein Projekt der Initiative Lokale Agenda 21 Ludwigshafen e. V., mit dem nachhaltig an Schicksale der Menschen des Dritten Reichs erinnert werden soll. Dies wird durch die Verlegung der Stolpersteine verwirklicht. Durch die Stolpersteine sollen Passanten zum kurzen Innehalten bewegt werden, denn in den Oberflächen der Gedenktafel sind die Namen und Lebensdaten von Ludwigshafenern Verfolgten eingraviert. Zusätzlich betreibt der Verein mit Einbeziehung von Lehrer/innen und Schüler/innen aus Ludwigshafen, sorgfältige Recherchen und Dokumentationen der Schicksale der NS-Opfer, welche auf der Internetseite des Vereins veröffentlicht werden.

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse VW13A bekamen im Unterricht den Auftrag über das Schicksal der Familie Neubauer zu recherchieren, einen Lebenslauf in Form einer Bewohnerinformation zu erstellen und diese dann am Tag der Verlegung vorzutragen.

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“

Am 13. Oktober 2015 um 14 Uhr begann die Verlegung der vier Stolpersteine in Anwesenheit von Lehrerin Karen Baulig, den Schülerinnen und Schülern der BBS W2, dem Künstler Gunter Demnig, den Mitarbeiter/innen des Vereins und den Anwohner/innen des Hauses in der Grünerstraße 7. Während vier Schülerinnen über den Lebenslauf und über das Schicksal der Familie Neubauer berichteten, fügte Gunter Demnig die mit einer Messingplatte versehenen Steine in das Pflaster vor dem ehemaligem Haus der Familie Neubauer ein. Nach einer kurzen Gedenkminute löste sich der Kreis der Anwesenden auf.

 

Zeitungsartikel im Mannheimer Morgen, vom 14. Oktober 2015

Foto: v.l.n.r. Julia Tretter, Hanna Rebholz, Sophie Naumann, Mandy Groß

Hinter ihnen v.l.n.r. einer der Anwohner Arnold Willibald und Monika Kleinschnitger vom Verein „Ludwigshafen setzt Stolpersteine“

Ein Bericht von der Schülerin Karoline Stroh, VW13A

 

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